Toespraak Corry Westgeest in Gronau namens de NCPN

Liebe Leute,
Ich möchte dem Kurdisch-Deutschen Freundschaftskreis Münsterland danken für die Einladung, heute anwesend zu sein, beim die Leggung von zwei Stolpersteinen. Der NCPN ist hier mit Leuten von der Stolpensteinbewegung der Niederlanden und von der Friedensbewegung Nooit meer, Nie wieder.

Es ist schön, dass Sie sich für den formellen Teil des Treffens für den Stolperstein von Jenni Kokkelink entschieden haben, weil sie eine der Frauen im Widerstand war. Ich wurde gebeten, etwas über Bernhardt Klijnsma zu sagen, weil er auch in den Niederlanden lebte. Es ist großartig, dass heute auch Genossen der DKP anwesend sind. Die Anwesenheit dieser Gruppen steht im Einklang mit der Zusammenarbeit der deutschen und niederländischen Kommunisten gegen den Faschismus, vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs kämpfen Kommunisten seit 1933 gegen die Nazis. Dies geschah durch Organisationen wie die Internationale Rote Hilfe und die Internationale Arbeiterhilfe. Sie organisierten Fluchtroutes für verfolgte politische deutsche Kommunisten und Juden, und sammelten Geld und Güter um den Betroffenen und ihren Familien zu helfen.

Es gab Flugroutes:
- Von Berlin und vom Ruhrgebiet (Dortmund) über Gronau und Glanerbrug nach Enschede,
- Es gab auch eine Route vom Kreis Borken und Bocholt über Meddo (ein kleiner Grenzübergang bei Winterswijk) nach Enschede,
- Und es gab auch eine Route für Flüchtlinge aus Niedersachsen, die über Nordhorn, Denekamp oder Overdinkel nach Enschede führte. Diese ist entstand, weil die Route Bremen, Emden, Delfzijl nach Groningen durch Festnahmen unterbrochen wurde.

- Und es gab auch einen Limburger Fluchtroute.

Vor allem, im Grenzgebiet der Niederlande und Deutschland wurde viel Widerstand geleistet. Bei der Aufnahme von Flüchtlingen in unserem Grenzgebiet Gronau /Overdinkel/ Enschede hatten in Gronau/Overdinkel vier Kommunisten eine wichtige Rolle. Bernhardt Klijnsma, für den heute der Stolperstein gelegt wird, war einer von ihnen.

Die vier Männer stellten sich die Aufgabe, so viele verfolgte Deutschers wie möglich von den Faschisten zu retten. Kommunisten, Juden, Sozialdemokraten, Katholiken und andere illegale Widerstandskämpfer, die von den Nazis gesucht wurden, wurden via Gronau und über Overdinkel nach Enschede geführt. In Enschede erhielten die Flüchtlinge Nahrung, medizinische Versorgung und provisorische Unterkünfte, Verstekce. Danach wurden die Flüchtlinge nach Amsterdam gebracht, wo andere communistische groepen sich um Verstecke kümmerten.

Kaum jemand hat gewußt, welche heftige antifaschistische Kämpf in unserem Ostgebiet stattgefunden hat. Fast jemand wusste, welchen Terreur der Widerstandskampfers zu erdulden hatten von der Gestapo, und fast niemand kannte den Verrat und mitarbeid mit der nazi's der niederländischen Regierung und Polizei.

Viele Widerstandskämpfer sind dem zum Opfer gefallen, ebenso Bernhardt Klijnsma. Bei seiner Verhaftung hat Die Gestapo-Beamten sich als Flüchtlinge ausgegeben. Die Anklage war seine Widerstandsarbeit mit der illegalen KPD. Klijnstra wurde verurteilt fur kaum sechs Jahre Zuchthausstrafe. Er war in den Zuchthäusern Münster, Hameln, Berlin-Moabit, Hagen und Bochum.

Schließlich wurde er entlassen, völlig geschwächt und krank. Er hat sich nie wirklich erholt, und ist am 18 achtzehn März 1954 Neunzehnhundertvierundfunzig, im Alter von vierzig, in Enschede gestorben.

Zu Recht, wird heute ein Stolperstein für ihm gelegt. Ein Stolperstein, der an seinen mutigen Widerstand gegen die Nazis erinnert. Ein Stolperstein, der den Kampf gegen den Faschismus am Leben hält.

Corry Westgeest Voorzitter NCPN Twente

Filmpje TV Gronau

Enschede, 20 dec 2017